Einflug Weißköpfiger Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus caudatus) im Winter 2018/2019

Während im Winter zuvor noch ein vermehrter Einflug des Taigabirkenzeisigs  die Aufmerksamkeit der Vogelbeobachter  erregt hatte, konnte ab Ende Oktober 2018 ein außergewöhnlich starker Zuzug von Schwanzmeisen der nordöstlichen Nominatform  caudatus“ in Hessen  beobachtet werden.
Die „weißköpfige Schwanzmeise“ ist bei uns zwar jährlich ein sporadisch auftretender Wintergast, allerdings zeigten sich in der Vergangenheit meist nur einzelne Individuen; der letzte dokumentierte größere Einflug fand im Winter 2010 statt.
Die bei uns brütende Unterart „europaeus  ist in unserer Region ein verbreiteter, wenn auch nicht häufiger Brutvogel.  Adulte Individuen sind durch breite dunkle Streifen an den Kopfseiten leicht zu erkennen, bei Jungvögeln wirkt die Streifung meist etwas ausgebleicht oder verwischt.

 
 

Um einfliegende Wintergäste eindeutig der Nominatform „caudatus“ zuordnen zu können, darf der Kopf keinerlei schwarze oder graue Schattierungen besitzen und der weiße Hinterkopfbereich muss gegenüber der Rückenpartie klar und scharf abgegrenzt sein. Der weiße Bauch darf im Bereich der Flanken allenfalls lachsfarben überhaucht sein; ein Brustband oder dessen Ansatz dürfen nicht sichtbar sein.
Nur wenn die zuvor beschriebenen Merkmale allesamt zutreffen, darf von der nordöstlichen Unterart („weißköpfige“ Schwanzmeise) gesprochen werden.

Größere Trupps traten im vergangenen Winter mehrfach auch im Landkreis Fulda auf: Am 16. Januar 2019 beobachtete  unser Vereinsmitglied Nina Reith zusammen mit ihrer Mutter Birgit eine Ansammlung von mehr als 10 Individuen in Unterbimbach bei Großenlüder.
Den Beobachterinnen ist es sogar gelungen, die Vögel zu fotografieren.
Ein weiterer Trupp von ca. 20 Vögeln konnte von unserem Ehrenmitglied Dr. Franz Müller am 27. Dezember 2018 bei Gersfeld beobachtet werden.
Zwei weitere Beobachtungen vom Aueweiher in Fulda mit kleinen Trupps von fünf Individuen können ebenfalls als gesichert angesehen werden.

Christof Wende

 
 
Fotos: Nina Reith

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