Verleihung des Martin-Krüpe-Preises

In unregelmäßigen Abständen verleiht der Verein für Naturkunde (VNO) den Martin-Krüpe-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die in den „Beiträgen zur Naturkunde in Osthessen“ publiziert werden. Aktuell wurde dieser Preis an Dr. Johannes Frisch für seinen Beitrag zur Käferfauna im NSG „Haimberg“ verliehen. Schon in seiner Jugend entdeckte der 1966 in Kassel geborene und in Fulda aufgewachsene Frisch seine Liebe zu dieser Insektengruppe sowie zu den entsprechenden in der Nähe seines Elternhauses gelegenen Lebensräumen am Haimberg. Daher war es bei der Ansprache von Mitwirkenden zu Beginn des Haimberg-Projekts für Frisch sehr schnell klar, dass er sich an diesem Projekt beteiligen werde.

Nach dem Abitur am Rabanus-Maurus-Gymnasium begann Johannes Frisch das Studium der Biologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. In seiner Diplomarbeit (1994) über die „Käferfauna des Roten Moores in der Rhön“ konnte er etwa 630 Arten, darunter 20 neue Arten für Hessen nachweisen. Seit Abschluss seiner Dissertation in 2001 ist er am Museum für Naturkunde in Berlin beschäftigt. Im Rahmen seiner dortigen Aufgaben, so Elmar Kramm in seiner Laudatio, hat er eine Reihe von Forschungsreisen, unter anderem in den Iran, nach Syrien, Kirgistan, Indonesien, Namibia, in die Balkanländer sowie in verschiedene asiatische Länder zur Erforschung vor allem von Kurzflügelkäfern unternommen.

Im Bereich des Haimbergs konnte Frisch insgesamt 1505 Käferarten registrieren. Davon wurden zwei Arten mediterranen Ursprungs erstmals für Deutschland nachgewiesen, sieben weitere Arten stellen Erstfunde für Hessen dar. In seinen Dankesworten erläuterte Frisch, dass der Haimberg durch die vorliegenden Ergebnisse das in Hessen koleopterologisch bestuntersuchte Gebiet und inzwischen deutschlandweit zu einem „Leuchtturm“ für die Käfer-Fachwelt geworden sei. Viele Experten hätten ihr Interesse bekundet, den Haimberg aufgrund der besonderen Vorkommen aufzusuchen.

Der Krüpe-Preis, der in Anerkennung der großen Verdienste von Professor Martin Krüpe bei der Wiederbegründung des Vereins am 13. Dezember 1969 ausgelobt wird, wurde damit zum dritten Mal verliehen. Die aktuelle Verleihung fand in der Naturkundeabteilung des Vonderau Museums statt, in der zurzeit eine Sonderausstellung zum Thema „Der Haimberg – Kleinod zwischen Rhön und Vogelsberg“ zu sehen ist. Diese Ausstellung, die unter der konzeptionellen Federführung von Elmar Kramm und unter Mithilfe von Karl-Heinz Schmalz, Martin Rieser, Dr. Ute Lange, Dr. Udo Lange, Dr. Franz Müller, Dr. Johannes Frisch und Kornelia Wagner (Museumspädagogin) entstanden ist, präsentiert Teile der Ergebnisse aus dem gleichnamigen, vom VNO herausgegebenen Haimberg-Buch. Die Ausstellung ist bis zum 17. Mai geöffnet.


Überreichung der Urkunde durch Elmar Kramm
Dankesworte von Dr. Johannes Frisch

Gruppe von VNO und Vonderau Museum bei der Preisverleihung

 

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